9 Tipps für sicheres Autofahren bei Schnee und Eis

Das winterliche Wetter sorgt derzeit im Großteil Österreichs für feuchte oder glatte Fahrbahnen. Autofahrer sollten ihre Fahrweise dementsprechend anpassen, um sicher an ihr Ziel zu kommen. Versichern24 hat die wichtigsten Regeln für eine sichere Autofahrt auf Schnee und Eis zusammengefasst:

1. Richtige Ausstattung

Grundlegende Hilfsmittel wie Eiskratzer und Besen sollten in jedem Auto vorhanden sein, um das geparkte Auto von Eis und Schnee zu befreien. Nicht nur die Scheiben sollten freigelegt werden, sondern das ganze Fahrzeug, also auch das Autodach, die Beleuchtung und die Kennzeichen. Wird das Auto nicht ordnungsgemäß von Eis und Schnee befreit, erwarten den Lenker hohe Strafen.

Ebenso wichtig ist es, auf funktionierende Scheibenwischer zu achten. Bei Minusgraden sollte unbedingt Frostschutzmittel in die Scheibenwischanlage gefüllt werden.

Von 1. November bis 15. April besteht bei winterlicher Fahrbahn Winterreifenpflicht. Wer vom Schnee überrascht wird und keine Winterreifen montiert hat, muss mit einer Strafe von bis zu 35 Euro rechnen. Wurden dadurch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, erhöht sich die Strafe sogar auf bis zu 5.000 Euro. Außerdem kann die Kaskoversicherung die Leistung verweigern, nur die Haftpflichtversicherung kommt für den Schaden am Unfallgegner auf. Alternativ können Schneeketten auch auf mindestens zwei Antriebsrädern befestigt werden. Dies ist jedoch nur erlaubt, wenn die Fahrbahn durchgängig oder fast durchgängig mit Schnee oder Eis bedeckt ist. Am einfachsten ist es, die Winterreifen von November bis April durchgehend am Auto zu lassen.

2. Wetterbericht verfolgen

Autofahrer sollten kontinuierlich den Wetterbericht verfolgen, ob vor der Abfahrt zu Hause im Fernsehen oder während der Fahrt im Auto. Denn bei sinkenden Temperaturen kann leichte Strassennässe schnell zu Glatteis führen. Wetter-Apps für Smartphones warnen rechtzeitig vor einem Unwetter oder Schneesturm, sodass noch Zeit für Präventionsmaßnahmen bleibt.

3. Geschwindigkeit anpassen

Bei nasser oder eisiger Fahrbahn verlängert sich der Bremsweg, und das Unfallrisiko steigt. Der ÖAMTC empfiehlt, bei nasser Fahrbahn das Tempo um mindestens 30 Prozent zu reduzieren, bei Schnee um mindestens 50 Prozent und bei Eis sogar um mindestens 70 Prozent, um einen ausreichenden Bremsweg zu haben.

4. Abstand halten

Der Sicherheitsabstand bei normalen Straßenverhältnissen sollte mindestens 2 Sekunden betragen. Bei Schnee und Eis sollte er aufgrund des verlängerten Bremsweges noch höher sein. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h verlängert sich der Bremsweg auf nasser Fahrbahn von 40 auf fast 300 Meter.

5. Vorsichtig fahren

Autolenker sollten bei veränderten Straßenbedingungen vorsichtiger fahren und vor allem keine plötzlichen Brems- oder Lenkmanöver machen.

6. Die richtige Route wählen

Wenn das Auto die einzige Transportmöglichkeit darstellt, sollte gegebenenfalls die Route angepasst werden. Meist ist es besser, auf einer Hauptstraße zu fahren, da diese schneller wieder vom Schnee befreit wird als kleinere Nebenstraßen.

Grundsätzlich ist es wichtig, genügend Zeit für die Fahrt einzuplanen, um nicht rasen zu müssen und dadurch einen Unfall zu verursachen.

7. Schneebedeckter Schilderwald

Wenn Verkehrsschilder durch den Schnee nicht mehr lesbar sind, gibt es für bestimmte Schilder unterschiedliche Regelungen.

  • Schilder wie das Stoppschild oder die “Vorrang geben”-Tafel sind durch ihre äußere Form leicht erkennbar und müssen von jedem Fahrer auf die gleiche Weise eingehalten werden. Wer das charakteristische Achteck oder das auf der Spitze stehende Dreieck nicht beachtet, muss mit einer Verkehrsstrafe rechnen. Wenn es dadurch zu einem Unfall kommt, ist der Verursacher für die Schäden am eigenen Fahrzeug selbst verantwortlich.
  • Bei eingeschneiten dreieckigen Gefahren- oder runden Verbots- und Beschränkungszeichen wird vom Lenker nicht immer erwartet, diese sofort zu erkennen. Diese Verkehrsschilder können unterschiedliche Bedeutungen haben, die nicht immer aufgrund ihrer Form erkennbar sind.
  • Wenn Bodenmarkierungen, wie zum Beispiel in einer Kurzparkzone, vom Schnee bedeckt sind, aber zusätzliche Verkehrsschilder Hinweise darauf geben, müssen Autofahrer trotzdem die richtigen Regeln einhalten.
  • Bei durch Schnee bedeckten Richtungspfeilen gilt die Straßenverkehrsordnung.

 

8. Versicherungsschutz überprüfen

Wenn auf winterlichen Schneefahrbahnen ein Unfall passiert, ist es wichtig, sich auf die Versicherung verlassen zu können. Damit die Versicherung die Zahlung nicht verweigert, müssen auf jeden Fall Winterreifen am Auto montiert sein, die Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten und das Fahrzeug ordnungsgemäß von Schnee befreit werden. Bei grob fahrlässigem Handeln durch den Versicherungsnehmer kann die Versicherung die Zahlung ablehnen. “Grobe Fahrlässigkeit” kann häufig in die Deckung aufgenommen werden. Dadurch erhöht sich jedoch auch die Prämie.

9. Richtige Ausrüstung für Fußgänger

Bei Blitzeis passieren auch auf glatten Gehwegen schnell Unfälle mit mittleren bis schweren Verletzungen. Wer viel zu Fuß unterwegs ist, sollte passende Schuhe mit guten Profilsohlen tragen und auf jeden Fall hohe Absätzen vermeiden. Vor allem ist es wichtig, bei winterlichen Verhältnissen genügend Zeit einzuplanen, denn durch Eile und Unachtsamkeit steigt die Unfallgefahr.

Passiert trotzdem etwas, ist es von Vorteil, eine private Unfallversicherung abgeschlossen zu haben. Sie deckt auch die finanziellen Folgen eines Freizeitunfalls.