6 Tipps, um Kerzenbrand zu vermeiden
Brennende Kerzen am Christbaum oder Adventkranz sorgen für feierliche, besinnliche Stimmung. Doch die Gefahr von offenem Feuer wird oft unterschätzt.Um die Weihnachtszeit gibt es in Österreich jedes Jahr rund 500 Wohnungsbrände. Innerhalb von Sekunden kann ein Christbaum in Flammen stehen. Die trockenen Äste brennen leicht, und kurze Zeit später breitet sich das Feuer in der Wohnung aus. Helfen kann dann nur noch die Feuerwehr – und die Haushaltsversicherung übernimmt hoffentlich den Schaden. Mit elektrischen Kerzen und Lichterketten kann das nicht passieren. Wer jedoch nicht auf natürlichen Kerzenschein verzichten will, sollte einige Sicherheitstipps beachten.
1. Christbaum richtig lagern und aufstellen
Je trockener die Nadeln von Kranz oder Baum sind, desto leichter brennen sie. Damit der Christbaum nicht zu rasch austrocknet, sollte er möglichst lange im Freien oder im Keller bleiben, bis er am Weihnachtsabend seinen großen Auftritt erlebt.
Die Brandgefahr steigt, wenn der Christbaum neben Wärmequellen wie Heizkörpern oder dem Fernseher steht. Wichtig ist auch ein ausreichender Abstand zu Wänden und Vorhängen.
Ein Christbaumständer sorgt dafür, dass der Baum nicht kippt oder umfällt. In einem mit Wasser gefüllten Ständer trocknet der Christbaum außerdem langsamer aus. Darunter gehört eine schwer entflammbare Unterlage, beispielsweise eine Löschdecke. Auch der Adventkranz sollte auf einer nicht brennbaren Unterlage stehen, etwa einem Teller oder Tablett.
2. Kerzen sicher anbringen und entzünden
Kerzen sollten grundsätzlich einen Mindestabstand von 50 cm zu brennbaren Gegenständen und Materialien haben. Christbaumkerzen stehen am besten auf stabilen Ästen, mindestens 20 cm von anderen Ästen und diversem Baumschmuck entfernt. Nicht brennbare Kerzenhalter und selbstverlöschende Kerzen reduzieren die Brandgefahr.
Christbaumkerzen werden von oben nach unten angezündet, am besten mit einem Kerzenanzünder. Beim Löschen der Kerzen ist die Reihenfolge umgekehrt.
3. Löschmittel vorbereiten
Neben dem Christbaum sollte ein Feuerlöscher oder zumindest ein Kübel Wasser bereitstehen. Im Ernstfall zählt jede Sekunde.
Auch nasse Handtücher können helfen, einen Brand sofort zu löschen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Vor dem Anzünden der Kerzen ist es empfehlenswert, den Baum mit einem Blumensprüher zu befeuchten.
4. Sternspritzer und Dosenschnee vermeiden
Sternspritzer, auch Wunderkerzen genannt, sind ebenso schön wie gefährlich. Einerseits werden sie extrem heiß, andererseits können die Funken den Christbaum entzünden. Deshalb dürfen Sternspritzer, wenn überhaupt, nur so aufgehängt werden, dass sie die darunterliegenden Zweige nicht berühren.
Sprühschnee aus der Spraydose ist eine beliebte Christbaumdekoration, sollte jedoch nur bei gelöschten Kerzen verwendet werden. Denn bei offenem Feuer kann der Spray durch das enthaltene Treibgas zum Flammenwerfer werden.
5. Kerzen nicht unbeaufsichtigt brennen lassen
Auch wenn Sie nur kurz den Raum verlassen, sollten Sie vorher die Kerzen löschen. In einem unbeobachteten Moment können Zweige oder Dekoration in Brand geraten, ohne dass Sie rechtzeitig reagieren können.
Achtung: Wenn durch unbeaufsichtigte Kerzenflammen ein Brand entsteht, übernimmt die Haushaltsversicherung den Schaden nicht!
6. Auf Kinder und Haustiere achten
Feuer hat auf Kinder oft eine große Anziehungskraft. Besonders kleinere Kinder können die Gefahr durch Feuer kaum einschätzen. Lassen Sie deshalb Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von brennenden Kerzen. Streichhölzer oder Feuerzeuge sollten unerreichbar aufbewahrt werden.
Auch für Haustiere wirken flackernde Kerzenflammen interessant. Tierbesitzer sollten nach dem Anzünden der Kerzen dafür sorgen, dass sich neugierige Vierbeiner nicht verbrennen oder einen Brand verursachen.